24. Juni 2014

ARD als AG AgitProp. Das Nachtmagazin


Am 24. Juni 2014, 0:30 Uhr, beginnt im Ersten das Nachtmagazin, moderiert von Susanne Stichler. Die von der ARD aufgelisteten Themen sind:

"nachtmagazin 24.06.2014 | 20:38 min | UT | Verfügbar bis 01.07.2014 | ARD-Aktuell Themen der Sendung: US-Außenminister trifft irakischen Ministerpräsidenten, Abtransport der letzten syrischen Chemiewaffen, Kindersoldaten in Syrien , Weitere Meldungen im Überblick, Verbotspläne für E-Shishas, Vorrundenspiele der Fußball-WM, Brasilien im WM-Fieber, Das Wetter | Die Beiträge zu den Vorrundenspielen der Fußball-WM dürfen aus rechtlichen Gründen bei tagesschau.de nicht gezeigt werden."

Das Nachtmagazin wird vom NDR produziert. Nicht gelistet wird ein Bericht, der von 8:26 - 8:56 dauert und im Block über den Nahen und Mittleren Osten gesendet wird. Das Nachtmagazin kann bis zum 1. Juli 2014 in der Mediathek angesehen werden. Susanne Stichler moderiert an:

"Ein 13-jähriger ist gestern auf den von Israel annektierten Golan-Höhen getötet worden durch ein Geschoß, das aus Syrien abgefeuert worden war. Mehr davon jetzt in den Nachrichten mit Thorsten Schröder."

[Thorsten Schröder, ab 8:37]: "Nach dem Tod des israelischen Jugendlichen auf den Golan-Höhen hat die israelische Luftwaffe Ziele in Syrien angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der syrischen Opposition mindestens zehn Soldaten getötet. Die syrische Regierung sprach von einer eklatanten Verletzung der territorialen Integrität."

Es ist dem Ersten nicht der Erwähnung wert, daß es sich um einen arabischen Israeli handelt, um den Teenager Mohammed Karkara, in den Medien mal 13, mal 14, mal 15 Jahre alt. Google liefert, am 24. Juni 2014, um 12:30 Uhr, zu den Suchbegriffen golan "mohammed karkara" von 821 bis 943 Angebote. Die Zahlen varieren von Seite zu Seite. Von der Times of Israel über die WELT und die Jüdische Allgemeine, beide als einzige deutsche Medien aufgeführt, bis hin zu zahlreichen Israel-freundlichen Blogs, wie immer sie den Tod des Jungen und die Reaktion der israelischen Luftwaffe einschätzen, ist diesen Medien eines gemein: Sie unterschlagen nicht, daß es sich um einen Araber handelt, und sie nennen seinen Namen, sie würdigen ihn als den einzelnen getöteten Menschen: Mohammed Karkara.

Muslime morden Mohammed, heißt das.

Die deutschen Medien, von 20Minuten online, über Handelsblatt bis SPON findet man unter golan "junge getötet" luftwaffe versammelt. Sie alle schreiben von einem Israeli, die meisten erwähnen irgendwo im unteren Teil der Agentur-Meldung, daß es sich um einen Araber handelt, manche auch, daß er mit seinem Vater in einem israelischen Auto saß, das von Syrien aus beschossen wurde, daß der Vater und weitere Insassen des Autos in und für Israel arbeiten. Sie sind unterwegs für den Staat, in dem sie leben, dessen Staatsangehörige sie sind.

Den Hauptteil der Berichte aber nimmt die Vergeltung der israelischen Luftwaffe ein, schon in einigen Überschriften geht es nur um die Tötung von zehn syrischen Soldaten.

Und das eines einzigen Israelis wegen!

Syrische Opposition
Da muß auch die mit Milliarden Euro von den Zuschauern zwangsfinanzierte Anstalt mithalten, nichts von Mohammed Karkara sagen, überhaupt nichts von einem arabisch-israelischen Jungen, aber hinweisen auf die "von Israel annektierten Golan-Höhen" und den Angriff der israelischen Luftwaffe. In der ARD sind es "mindestens zehn" getötete Soldaten. Woher stammt die Zahl? Von der "syrischen Opposition".

Wer ist die syrische Opposition? In BILD heißen die Kämpfer gegen die syrische Regierung Aktivisten. BILD berichtet aber wenigstens, daß es sich um einen arabischen Jungen handelt.

Ich kenne den Anteil der arabischen Bevölkerung in Israel. Es sind 20,7 Prozent, aber ich bin trotzdem überrascht, daß es sich um einen arabischen Jungen handelt. Wie soll das dann erst den durchschnittlichen Zuschauern des Nachtmagazins gehen? Ein Israeli = Jude wird erschossen und die Armee Israels reagiert völlig unverhältnismäßig.

Wenn man gesagt hätte, daß es sich um einen arabischen Israeli handelt, wäre die Nachricht anders zu gestalten gewesen, dann hätte man der israelischen Armee nachsagen müssen, daß sie für erschossene arabische Kinder nichts tut. Bei der Faktenlage wäre es für die Redaktion zu schwierig gewesen, das ohne Lügen in eine halbe Minute zu pressen, also beläßt sie es, um ihrem Propagandafeldzug gegen Israel treu zu bleiben, beim Unterdrücken wesentlicher Teile der Nachricht.

Dabei hätte man so viel machen können daraus, daß kein israelisches Regierungsmitglied und kein arabischer Knesset-Abgeordneter bei der Beerdigung anwesend ist. Vielleicht kommt das ja noch?